wieder sind sie alle, aufgebraucht, unsere streichhölzer. morgens um die flamme am gasherd zu entzünden, die kerze am frühstückstisch, das hölzchen anzustreichen, an der hoffentlich noch nicht zu abgewetzten reibefläche. ich mag diese kleine geste, das funken erzeugen, den rechten druck auf das hölzchen, den kopf an die reibefläche zu drücken, ohne dass es bricht, ohne die rauhe fläche zu zerstören, genau so, dass eine flamme brennt. lang genug um den gasherd anzuzünden. die resthölzchen sammel ich in einem puppenstuben blecheimerchen.
warum sind nur die streichhölzer immer aus?
feuerzeuge landen einfach so bei uns. niemand kauft sie, und dennoch haben wir vier funktionierende kleine plastikdinger rumliegen. wegwerfstücke. nicht zum wieder befüllende feste plastikröhren mit einem kleinen blechrand oben um die flamme zu halten. dem berüchtiggten zahnrädchen, an dem der/die/das sich den daumen verbrennt, wenn die flamme zu lange brannte, die achse, die es führt und ein plastikröhrchen innen, dass das gas an der rechten stelle hinausströmen lässt. schöne kleine präzisionsteilchen, die nachdem es leer ist auf dem müll landen. untrennbar, unbrauchbar für jeden recycling kreislauf und doch hochwertige materialien. wenn sie nicht auf einer müllhalde verbrannt werden, landen sie in irgendeinem weit entfernten land per schiff, liegen auf den feldern rum, um aufgesammelt und eigenhändig zusammen geschmolzen zu werden. dabei entsteigen hochgiftige gase, dioxine, die krebserregend sind, die gesundheit gefährden, hormonkreisläufe schädigen und die fruchtbarkeit beeinträchtigen. was sie sonst noch tun, ist nicht bekannt, aber möglich. und all diese gefahren gelten auch für die lebewesen in der umgebung, die tiere und kleineren organismen. das grundwasser.
in der frage des fussabdrucks, des kohlendioxid verbrauchs, der klima erwärmung sind die argumentationsketten zu lang, verwirrend und entmutigend. es ist einfacher eine grundsätzliche entscheidung zu treffen. viel einfacher, denn jedes plastik, was ich nicht 20 jahre gebrauchen werde und so lange haltbar sein wird, droht irgendwann im meer oder im boden zu landen und in mikropartikelchen seine eigenen schadstoffe loszulassen und die uzmgebenden anzuziehen, was in dem moment, wo die partikelchen in meinem körper sind, verdammt beschissen ist! also lohnt es sich auf jedes plastik zu verzichten, wenn ich frei genug bin mich zu entscheiden, darauf zu verzichten. mal erlich, bei einem feuerzeug ist es nicht so schwer. die vorteile von dem kleinen ding sind nicht so entrückt von der praktabilität eines streichhölzleins.
da wird es schon komplizierter, wennich mich entscheiden muss keine maultaschen in der doppelten plastikverpackung zu kaufen. die feste plastikschale unten, der feinere plastikfolienbezug oben, das dritte plastikmaterial der kleber und das vierte des klebstoffes, um die vverschieden verbindungen zu ermöglichen. alle bestandteile lassen sich trenne, es darf in die gelbe tonne und weniger als 10% dieses tonnen inhalts werden tatsächlich recycelt und können zu einem geringen anteil wieder ine ine neue lebensmittel verpackung einfliessen. können, wenn es nicht mehr als 20% sind. ein höherer anteil darf nach den bestimmungen der reinheit nur für putzmittelverpackungen oder shampoos einfliessen, jedoch mehr als 50% sind auch da nicht möglich, weil jede verwendung ein upgraden bedeutet, die faszinierend langen polymerketten, die das plastik ausmachen, zerbrechen an der luft, mit sonnenstrahlen, bei erwärmung und selbstverständlich beim erneuten erhitzen und einschmelzen unter enormem druck. dass lässt sich nur chemisch auffangen – und diese stoffe sind gefährlich, unberechenbar, teilweise unbekannt und viele auch unkaputtbar und bleiben für immer in dort woe sie landen. als gifte.
wenn wir nicht die luft die wir atmen und auch atmen wollen nach und nach vergiften, den boden, die pflanzen, die tiere mit gefährlichen stoffen anreichern wollen, dann fühlt es sich sehr viel besser an ein paar entscheidungen selbst in die hand zu nehmen, bis es viele unserer entscheidungen zu den verursachern vordringen, den gesetzen und veränderungen bewirken.